Willisau, das Regionalzentrum mit hervorragenden Qualitäten als Wohngemeinde, Wirtschaftsstandort, Freizeit-, Bildungs- und Veranstaltungsort. Entstanden aus einer Ende des 9. Jahrhunderts bestehenden alemannischen Hofsiedlung wird der Ort „Willineshowo“ erstmals erwähnt. 1309 wird erstmals ein befestigtes Zentrum errichtet.
Die Stadt Willisau liegt im Luzerner Hinterland am Rande der nördlichen Ausläufer des Napfs, am Zusammenfluss von Buch- und Enziwigger. Um die historische Altstadt entstanden in den vergangenen 40 Jahren diverse neue Quartiere.
Willisau ist mit seinen 4'118 Hektaren und seinen rund 7'600 Einwohnern flächen- und einwohnermässig die grösste Gemeinde im Wahlkreis Willisau. Das Gemeindegebiet ist Teil des so genannten Inneren Willisauer Berglands, das gegen Norden durch das Quertal Huttwil–Gettnau–Alberswil begrenzt wird. Die Gemeinde erstreckt sich zum grössten Teil über die nördlichen Ausläufer des Napfs und stösst gleichzeitig an das sich öffnende obere Wiggertal.
Die Landschaft ist zur Hauptsache durch die unverwechselbaren besonderen Eigenschaften der Napfabdachung geprägt. Sie besteht aus Eggen und Krächen bzw. ausgedehnten Hügelzügen mit steilen oder sanften Abhängen und wasserreichen, schmäleren oder breiteren Talböden. Recht gross sind die Höhenunterschiede innerhalb der Gemeinde. Der höchste Punkt der Gemeinde befindet sich nahe der Chaltenegg auf 1071 m ü. M., der tiefste nahe dem Weiler Wydenmühle auf 529 m ü. M.
Neben dem historischen Städtchen und seiner Agglomeration gibt es noch weitere Siedlungen in der Gemeinde. So die Weiler Daiwil an der Hauptstrasse Willisau–Menznau, Schülen auf halbem Weg zum Menzberg (797 m ü. M.), Rohrmatt, Ostergau und Käppelimatt. Zudem gibt es unzählige Bauernhöfe über das ganze Gemeindegebiet verteilt.
Die Stadt Willisau grenzt an Alberswil, Ettiswil, Grosswangen, Hergiswil bei Willisau, Luthern, Menznau, Ufhusen und Zell.
Die Bevölkerungszahl blieb über lange Zeit eher gering, trotz dem mittelalterlichen Stadtrecht. Der grosse Teil der Bevölkerung wohnte nicht innerhalb der Stadt, sondern ausserhalb. Infolge Abwanderung und Landflucht nahm die Bevölkerung von 1850 bis 1900 ab. Markant zu nahm sie vor allem von 1950 bis 1970 und ähnlich stark von 1980 bis 2004. Dies ist vor allem auf die rege Bautätigkeit in Willisau selbst zurückzuführen.
Der Name geht wahrscheinlich auf ein althochdeutsches Willinis ouwa zurück, was «Au des Willin» bedeutet.[9]
Der Volksmund kennt eine volksetymologische Erklärung: Der Sage nach bauten zwei Brüder eine Stadt, und als sie fertig war, fragte der eine den andern, wie sie heissen solle, worauf dieser zur Antwort gab: Mir isch glych, wi d s duu witt, will i s ou «Mir ist es gleich, wie du es willst, will ich es auch».[10]
Für das Jahr 893 ist eine alemannische Hofsiedlung Cozeriswilare (heute: Gesserswil) im Willisauer Bergland aktenkundig. Die erstmalige Erwähnung des Ortes Willineshouwo datiert auf 1101. In den Jahren 1302 und 1303 errichteten die Freiherren von Hasenburg an Stelle des bisherigen Pfarrdorfes ein befestigtes Zentrum. Im Jahr 1330 erhielt Willisau das Recht zur Abhaltung von Jahr- und Wochenmärkten. 1367 wurden die Grafen von Aarberg durch Heirat Willisauer Stadtherren. Im Guglerkrieg 1375 ließ Herzog Leopold die noch schlecht bewehrte Kleinstadt abbrennen. 1386 befahl Herzog Leopold III. beim Auszug aus Willisau die erneute Vernichtung der Stadt (vor der Schlacht bei Sempach).
Im Jahr 1407 verkauften die Nachfahren der Hasenburger die Stadt und Grafschaft Willisau an die Stadt Luzern. Die lukrative Landvogtei Willisau war vier Jahrhunderte Teil des Stadtstaates Luzern. 1471 wurde Willisau durch einen Stadtbrand zerstört.
Im Jahre 1512 erhielt die Stadt von Papst Julius II. eigens einen wertvollen «Juliusbanner» für die 1508–1510 im "Grossen Pavier Feldzug" geleisteten Dienste zur Vertreibung der Franzosen.[11]
Im Jahr 1704 brannte ein Grossteil der Stadt zum vierten Mal ab. Im Gefolge der Staatsumwälzung verlieren die Stadtbürger 1798 ihre Vorrechte. Die Steuerbezirke Stadt und Kirchgang ausserhalb der Stadt wurden zu Munizipalitäten. Im Jahr 1803 erklärte die Mediationsregierung die Munizipalitäten Stadt und Landschaft zu eigenständigen Gemeinden.
Ab 1990 verstärkten Willisau-Stadt und Willisau-Land ihre Zusammenarbeit und lösten immer mehr Aufgaben gemeinsam. Am 25. Januar 2004 wurde über die Vereinigung der Gemeinden Willisau-Stadt und Willisau-Land abgestimmt. Bei einer hohen Stimmbeteiligung (80 % Willisau-Stadt, 81 % Willisau-Land) wurde die Vorlage deutlich angenommen. Auf den 1. Januar 2006 fusionierten die beiden Gemeinden Willisau-Land und Willisau-Stadt zur Stadt Willisau.
Auf dem Schlossfeld oberhalb des Städtchens befinden sich weitläufige Schul- und Sportanlagen. Neben der Volksschule (1.–9. Klasse), aufgeteilt auf die Schulanlagen Schloss und Schlossfeld, befinden sich die Kantonsschule (Gymnasium und WMS) und die Berufs- und Gewerbeschule auf demselben Areal. Die Sportanlage bietet fünf Rasenplätze, eine 400-m-Rundbahn, drei Hartplätze, neun Turnhallen, davon zwei Dreifachhallen sowie ein Hallenbad. Daneben gibt es noch das Freizeitzentrum Willisau mit einer Tennishalle und einem Tennisplatz. Dazu gehört auch eine Minigolfanlage, ein Fitnesscenter, eine Squashhalle, eine Sauna mit Dampf- und Sprudelbad sowie einem Restaurant. Die beiden Kindergärten befinden sich im Pfarreiheim und an der Menzbergstrasse. Die Heilpädagogische Sonderschule ist derzeit zweigeteilt: Der Neubau in unmittelbarer Nähe zum Schloss bildet das Hauptgebäude, weitere Räume befinden sich in einem Gebäude am Schützenrain.
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